Montenegro liegt am Scheitelpunkt von Ost und West. Orthodoxe wie katholische Einflüsse beider Kulturkreise
sind deutlich spürbar. Bereits vor über 180.000 Jahren war das Gebiet des heutigen Staates besiedelt. Erste
Spuren frühgeschichtlicher Menschen finden sich in der Höhle Crvena stijena (Roter Fels). Gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde Montenegro Teil des Römischen Reiches. Nach der Teilung in ein West- und ein Ostreich fand sich Montenegro im Ostreich wieder, das später den Namen Byzanz bekam. Gegen Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhunderts siedelten slawische Stämme auf dem Territorium des heutigen Montenegro.
Im Lauf des Mittelalters schufen die Montenegriner nicht nur ein unabhängiges Reich, sondern hinterließen auch ein breit gefächertes Kulturerbe mit Baudenkmälern aller großen Stilepochen (Frühromanik, Romanik, Gotik, Renaissance...), aber auch mit Zeugnissen eigener Baukunst. In dieser Zeit entstanden literarische, historische und sakrale Werke. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts nahm in Montenegro die erste slawische Druckerei ihren Betrieb auf. Katholische und orthodoxe Klöster und Kirchen entstanden. Von der Harmonie zwischen den Konfessionen zeugen Kirchen mit zwei Altären – einen für Orthodoxe und einen für Katholiken.
Das Mittelalter in Montenegro endete mit dem Verlust der Unabhängigkeit und dem Beginn der osmanischen Herrschaft. Der Islam hinterließ seine Spuren in der Architektur und in einem vielfältigen kulturellen Schaffen. Er etablierte sich neben dem orthodoxen und dem katholischen Christentum. Montenegro wurde dadurch nach dem Ende der osmanischen Herrschaft Anfang des 18. Jahrhunderts zu einem der interessantesten Gebiete am Balkan und baute einen unabhängigen Staat auf.
Die angesehene Familie Petroviæ Njegoš herrschte danach über zwei Jahrhunderte in Montenegro. Die Herrscher aus der Familie Petroviæ Njegoš nahmen mit allen Großmächten – zuerst mit Russland (1711) danach mit Österreich (1715) und gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit Frankreich Beziehungen auf.
Die offizielle internationale Anerkennung erhielt Montenegro auf dem Berliner Kongress 1878. Das Fürstentum nahm anschließend diplomatische Beziehungen mit vielen europäischen Ländern und den USA auf. Fürst Nikola Petroviæ Njegoš, seit 1860 an der Spitze des Staates, erklärte sich 1910 zum König.
Das Königreich Montenegro nahm an der Seite der Entente-Mächte am Ersten Weltkrieg teil. Am Ende verlor das Land seine staatliche Unabhängigkeit und wurde Teil des Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien), das 1918 entstand. Erst 2006 erlangte Montenegro seine Selbstständigkeit durch ein Referendum zurück.
In Architektur, Wohnkultur, Mobiliar, Nationaltracht, Schmuck, und Ziergegenständen spiegelt sich das Erbe der verschiedenen Kulturen wider, die Jahrhunderte lang auf dem Gebiet Montenegros zusammenlebten.
Zum umfangreichen Kulturerbe Montenegros gehören zahlreiche Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen wie Kloster, Kirchen, Moscheen, Mausoleen, archäologische Funde. Dazu gehören auf jeden Fall viele traditionelle Feste wobei die schönsten Nationaltrachten und Volkstänze wie „Oro“ zu sehen sind, dann Karnevale und Theater im Freien. Das reiche Literatur- und Kunsterbe sowie wertvolle ethnographische Sammlungen wurden in zahlreichen Museen, Bibliotheken und Galerien aufbewahrt.
Ein wichtiger Teil der Tradition ist auch die epische Poesie, die über der Geschichte des montenegrinischen Kampfes für Freiheit und Unabhängigkeit erzählt. Sie wird traditionsgemäß mündlich durch den guslar (Geiger/Geschichteerzähler) an das Publikum geliefert und von der Musik von gusle (Geige) begleitet.
Das bekannteste Epos der traditionellen Mundepischen Volkspoesie ist „Gorski vijenac“ (Bergkranz) vom Petar II Petrovic Njegos.
Das erste Buch- Oktoih- die erste Stimme wurde im Jahr 1494 in der Druckerei von Djurdje Crnojevic gedruckt. Als größter Dichter Montenegros wird immer wieder Fürst Petar II. Petrović-Njegoš genannt. Dieser wird mit einem Mausoleum auf dem Berg Lovćen bis heute hoch verehrt.
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